Freie Radikale sind Stoffe, die bei der Verbrennung von Fetten (Lipidperoxidation) im Körper entstehen. Dabei wird ein Elektron abgespalten (ein Sauerstoffradikal), welches seinerseits weitere chemische Reaktionen in der Körperzelle hervorruft (Kettenreaktion). Die biologische Bedeutung der Lipidperoxidation wurde erstmals 1962 in Arbeiten von Tappel beschrieben. Hierbei kommt es zur Zerstörung von körpereigenen Zellmembranen. Nach und nach führten weitere Arbeiten (Hochstein und Ernster 1963, Recknagel 1966, Slater 1972) zu der Erkenntnis, dass die Lipidperoxidation einen grundlegenden Mechanismus für die Radikalität bzw. Zerstörung (Toxizität) einer großen Palette von Chemikalien darstellt.
Heute ist anerkannt, dass die Lipidperoxidation jene Reaktion ist, die bei der Bildung von Freien Radikalen in Körpergeweben und körpereigenen Zellen abläuft. Der Mechanismus von Zellzerstörung durch Freie Radikale ist mittlerweile vielfach durch zahlreiche Autoren (Slater 1984, Halliwell 1989 und v.a.) belegt. Zusammengefasst beinhaltet dieser Mechanismus Reaktionen mit Zellbestandteilen ((wie Nukleinsäuren, Nucleotiden, Mehrfachzuckermolekühle (Polysacharide), Eiweißmolekühle (Proteinen) und nicht-eiweißhältigen Thiolen (Thiol-Oxidation), kovalente Bindungen an Zellmembran-Komponenten (Proteine, Lipide, Enzyme, Rezeptoren und Transportsysteme) und den Beginn der Lipidperoxidation)) wodurch es zur Veränderung der Zelle kommt und so leicht die erste kranke Zelle, wie auch eine Krebszelle, entstehen kann.
Mit der Entdeckung eines Stoffes, der Superoxiddismutase (SOD) durch McCord et alt.1969 und mit der Kenntnis, dass Sauerstoffradikale leicht in biologischen Systemen, wie der Körperzelle, erzeugt werden können, schloss sich der Kreis und wurde ein komplexes Spektrum krankmachender Reaktionen (oxidative Reaktionen) erkannt. Daraus resultierend wurde der Begriff “oxidativer Stress” definiert.
“Freie Radikale” verursachen genauso Defekte an Reparatur-Systemen der Zelle.
Diese Reparatursysteme sind ständig und maßgebend damit beschäftigt, zahllose Defekte an den Feinstrukturen der Zelle bis hin zu den Genabschnitten (DNS bzw. DNA) auszubessern bzw. zerstörte Strukturen wegzuräumen. Sind diese Reparaturen nur ungenügend möglich, können z.B. punktuelle Veränderungen an den Genen (DNS bzw. DNA) nicht mehr “herausgeschnitten” werden. Somit können vormals normale Genabschnitte (Proto-Onkogene) zu Krebsgenen (Onkogenen) werden – das Wachstumsprogramm der Zelle ist somit gestört und eine möglicherweise nicht mehr zu kontrollierenden Zellwucherung nimmt ihren unheilvollen Anfang.
Heute geht man daher davon aus, dass freie Radikale bei einer Vielzahl von Krankheiten, so auch bei der Entstehung von Krebszellen, eine wesentliche Rolle spielen.
Radikalfänger sind Stoffe, die in einer chemischen Reaktion, Sauerstoffradikale (siehe Freie Radikale) binden und so die Kettenreaktion, ausgelöst durch die Lipidperoxidation, stoppen können. Dadurch wird der krankmachende Prozess der freien Radikale verhindert.
Der menschliche Organismus hat sehr wohl die Chance, einer massiven Überflutung mit “Freien Radikalen” erfolgreich entgegenzutreten. Dieses “Wehren” stellt in der Schöpfung ein ständiges Überlebensprinzip dar. Die Fähigkeit des Organismus, “Freie Radikale” zu kompensieren ist möglicherweise fast unbegrenzt, vorausgesetzt, dass Radikalfänger (Enzyme, Vitamine, Spurenelemente) ausreichend verfügbar sind.
Die Entwicklung von entsprechenden Radikalfänger-Systemen ist in der Entwicklungsgeschichte eng mit der Anpassung des Lebens an neue Entwicklungsschritte in einer neuen Umweltsituation geknüpft. Erhaltung von Leben ist daher nur über die Bereitstellung bzw. Perfektionierung besonderer (antioxidativer) Schutzsysteme möglich. Damals, wie heute, war und ist der Organismus einer Unzahl belastender Einflüsse ausgesetzt, wie geologische und paläo-klimatische Forschungen und neueste biochemische Erkenntnisse zeigen.
Jedoch hat die Flut an freien Radikalen (Hyperradikalität) im 20 Jahrhundert leider deutlich zugenommen. Demgegenüber kann der Körper sich nur durch die Radikalfänger zur Wehr setzen. Eine ausreichende Versorgung des Körpers mit Radikalfängern (Vitamine, Spurenelemente und Enzymen), kann daher die Zelle vor der Zerstörung durch freie Radikale schützen. Und genau diesen Mechanismus versucht man auch in der komplementären Behandlung von Krebserkrankungen zu nützen, indem man dem Patienten ausreichend zusätzlich mit Vitaminen, Spurenelementen und Enzymen versorgt.
Bitte lesen Sie im Medshop unter den einzelnen Substanzen nach.